„Die Mediziner zu bekämpfen ist nicht meine Aufgabe. Von mir aus kann jeder glauben, was er will – auf eigene Gefahr natürlich.[…] Wie wär’s, wenn wir uns zur Unterhaltung eine von Molières Komödien zu diesem Thema ansähen.“ „Dein unverschämter Molière mit seinen Komödien. Ha-ha, sehr komisch, ehrenhafte Leute wie die Ärzte zu veräppeln.“ („Der eingebildete Kranke“)
Angélique ist verliebt. Doch ihr hypochondrischer Vater Argan, der ständig seinen Arzt und seinen Apotheker um sich haben muss, hat seine Tochter schon dem Neffen des Arztes versprochen, um medizinische Hilfe in Zukunft kostensparend in der Familie zu haben. Der Heiratskandidat ist ein stocksteifer, emotionsloser Pragmatiker, der seine charmanten Phrasen auswendig lernt und sie deshalb schon mal bei der falschen Person anbringt. Als einzige Alternative zu dieser Hochzeit bietet Argan seiner Tochter den Weg ins Kloster an. Er wird in seinen Plänen von Béline, seiner 2. Ehefrau, unterstützt. Aus purem Eigennutz, wie sich herausstellt, denn Argan hat ihr sein gesamtes Vermögen vermacht. Béline wartet aber nur darauf, dass Angélique aus dem Weg und Argan unter der Erde ist. Derweil heuchelt sie ihrem „kranken“ Mann Besorgnis vor und intrigiert gegen den Rest der Familie, die den Patriarchen trotz seiner „Macke“ wirklich lieb haben. Doch Hausmädchen Toinette hält energisch und tatkräftig sämtliche Fäden in der Hand. Um die drohende Zwangsheirat zu verhindern und Argan die Augen über seine durchtriebene Ehefrau zu öffnen, heckt sie einen einfachen, aber wirkungsvollen Plan aus.
Das letzte Stück des Schauspielers, Theaterdirektors und Dramatikers Molière greift die eigentlich ernsten Themen Krankheit und Tod auf und schafft es doch in drei Akten auf äußerst unterhaltsame Art und Weise den Zuschauer zum Lachen zu bringen und die Motive vor allem durch das Verhalten des Protagonisten Argan ins Lächerliche zu ziehen.
von Nina Rose
Mit freundlicher Genehmigung der Gaildorfer Rundschau