Theater-AG unterhält ihre „Fluggäste“ mit Shakespeares gesammelten Werken
von Aline Spantig (Gaildorfer Rundschau, 22. Oktober 2013)
Die Theatergruppe des Schenk- von-Limpurg-Gymnasiums führt zurzeit „Alles von Shake- speare an einem Abend“ auf. Paradoxe und witzige Unterhal- tung, mit Shakespeares Werken, etwas anders interpretiert.
Gaildorf. Wer am Freitag- und Sonntagabend zur Theateraufführung im Schenk-von-Limpurg-Gymnasium gehen wollte, staunte erst mal nicht schlecht, als gleich am Ein- gang eine Sicherheitskontrolle durchgeführt wurde. Doch wer es durch die Schleuse geschafft hatte, konnte sich auf ein buntes Unterhaltungsprogramm freuen.
Die Theater-AG lud zu einem Flug über Kocher und Kirgel ein. Die Schauspieler ersetzten das Bordkino mit einer Vorführung von Shakespeares gesammelten Werken – also alle Stücke von Shakespeare in einer Aufführung. Klar dass es bei so vielen Charakteren schnell zu einem Durcheinander kommt.
So verirrt sich beispielsweise Florian Silbereisen in seinem goldglitzernden Anzug in eine blutige Koch- show nach dem Stück Titus Andronicus. Von Romeo und Julia wurden gleich mehrere Versionen dargeboten. Zum Beispiel in „Beamten-Version“. Doch vor allem die „Boahr ehy-Variante“ sorgte für lautes Gelächter im Publikum. Mit ihrer be- tonten Macho-Art, Ghetto-Sprache und im Jogginghosenoutfit stellte Julia Dargel eine mehr als klischee- hafte, moderne jugendliche Julia dar. Auch die zahlreichen Königsdramen kamen nicht zu kurz. Das Publikum musste sich sogar erhe- ben, als einer der vielen Könige die Bühne betrat. Dann ging es drunter und drüber mit dem ganzen Ermorden, Lügen und Betrügen rund um die Macht und die Königskrone.
Die verschiedenen Stücke überschneiden sich, geben jedoch insgesamt ein paradoxes und witziges Zusammenspiel ab. So auch die neue Version von MacBeth. Das Stück war auf einmal nicht mehr schottisch sondern „uff schwäbisch“. Bei den großartig gruseligen Hexenkostümen, die bei MacBeth auf der Bühne zu sehen sind, war man schon fast wieder froh, als ein weiteres Mal der sympathische Florian Silbereisen – gespielt von Felix Ebner – mit seiner Sturmfrisur auf der Bühne erschien. Das tat er zwar ohne jeden Grund, jedoch war er definitiv der Publikumsliebling. Felix bereicherte zudem zusammen mit Lisa Stahl das Stück durch gefühlvolle Gesangseinlagen, bei der er sich Unterstützung von ehemaligen Schülern des SvLG holte.
Mit freundlicher Genehmigung der „Gaildorfer Rundschau“