Loriot mal einen Tick anders
Die Theater-AG des Schenk-von-Limpurg-Gymnasiums bespaßte seine Zuschauer mit Klassikern des kultigen Humoristen Loriot. Obwohl es allbekannte Stücke sind, überraschten die Schauspieler…
„Der sprechende Hund“ ist einer der legendären Sketche von Bernhard-Viktor Christoph Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot.
Doch bevor die Scheinwerfer die Bühne erhellen, hätte keiner der Zuschauer gedacht, dass tatsächlich ein lebendiger Hund auf der Bühne im Atrium des Schenk-von-Limpurg-Gymnasiums sitzen würde. Doch da saß er und augenscheinlich sprach er auch korrekte Sätze, wobei hier wohl etwas hinter den Kulissen getrickst wurde. Leona Diemer stellte nicht nur den Hund „Eddy“ der Familie für die Aufführung zur Verfügung, sondern sorgte zusammen mit Nina Wied auch für die größten Lacher im Publikum. Bei dem Sketch „Herren im Bad“, spielten die beiden Achtklässlerinnen zwei ältere Herren, die sich in die gleiche Badewanne verirrt hatten. Zu Beginn nur mit einem Handtuch bekleidet musste sich Nina Wied als Herr Müller-Lüdenscheidt so sehr über den unerwünschten Gast in der Badewanne empören, dass sie sich erhob. Nun nicht mehr von Badewanne und Handtuch verdeckt entblößte sie dabei einen dekorativen Penis aus Wolle. Das Publikum konnte nur noch lauthals lachen und prusten, während die Herren aus der Wanne selbstbewusst zeigten, was sie haben. Dann gingen wieder die Scheinwerfer aus. In den Umbaupausen unterhielt die Zirkus-AG das Publikum mit akrobatischen Darstellungen. Doch nicht nur das typische Diabolo wurde dabei von Tristan Jung aus der Klasse 5b meterweit in die Höhe geworfen. Die kleinen Akrobaten hatten auch Neuartiges im Repertoire. Sorgfältig einstudiert führten sie einen mehr oder weniger synchronen Tanz in Bettlakenähnlichen Gewändern auf. Auch waren Einradkünste und farbenfrohe Tüchertänze zu sehen. Nicht farbenfroh, sondern ganz in schwarz und mit streng zurückgebundenen Haaren war Shirin Gorke als Nachrichtensprecherin in dem Sketch „Inhaltsangabe“ zu sehen. Als Brandenburger wusste Loriot genau, was für Probleme die Aussprache des englischen „th“ den Deutschen bereitet. Mit jedem Versprecher bei den komplizierten englischen Namen wie „Gwyneth Molesworth“ , „Nether “ oder „Lord Molesworth-Houghton“ wurde das Lachen im Publikum lauter. Denn obwohl die Mitglieder der Theater-AG höchstens in der neunten Klasse sind, schafften sie es, die genialen Klassiker wieder so aufleben zu lassen, dass Lachen garantiert war, wie es für Loriot so typisch ist. Die kurzen Sketche des großen deutschen Humoristen waren von Nina Rose, die Regie führte, bewusst gewählt worden. Weil die Mittelstufen-Theatergruppe in diesem Jahr relativ klein ist, boten sich die Klassiker von Loriot um so mehr an. Insgesamt wurden zwar nur zehn seiner bekanntesten Meisterwerke aufgeführt, dafür gab’s umso mehr Lacher aus dem Publikum – nicht zuletzt dank der immer wieder überraschenden Ideen, die von den Schauspielern präsentiert wurden.
von Aline Spantig
Mit freundlicher Genehmigung der Gaildorfer Rundschau