Presse

Die große Kunst der Improvisation – Literatur- und Theaterkurs am Gaildorfer Gymnasium

„Back to the roots“, zurück zu den Wurzeln, so könnte man den Cafe- Soiree-Abend auf dem Kieselberg bezeichnen. Mit Aufführungen wie die der Theater-AG des Gymnasiums hatte einst alles begonnen.

Foto: Reinhold Haring
Foto: Reinhold Haring

Vor zwei Jahren hatte die Theater-AG des Gaildorfer Schenk-von-Limpurg-Gymnasiums ihren ersten Auftritt auf den Brettern der Hofgutbühne. Damals gastierten die jungen Künstlerinnen und Künstler mit dem Programm „Z’ammagscherts“ auf dem Hofgut und präsentierten eine bunte Mischung aus Klassikern des Kabaretts und eigenen kritischen Reflexionen zum Zeitgeschehen.

Ein Workshop fast schon im Schnell durchlauf

 

Bei ihrem erneuten Gastspiel zeigten sie nun einen Einblick in die Welt des Theaterspiels, man möchte es fast als Workshop im Schnelldurchlauf bezeichnen, um dabei noch in allen dargebotenen Facetten zu glänzen.

Foto: Reinhold Haring
Foto: Reinhold Haring

In Thomas Höll haben die Darsteller einen guten Lehrmeister gefunden, der nicht nur das Handwerkszeug für das Theaterspielen vermittelt. Natürlich gehört auch der Spaß dazu. Höll wirkt auch selbst mit, wenn „Not am Mann ist“. So hat die Gruppe neugierig und experimentierfreudig mit allem jongliert, was die große Kunst zu bieten hat. Es gab Erzähltheater wie das Stück „Sie klagten und sie weinten“ oder besser beschrieben als „Die Geschichte von Mustafa“, der nie zufrieden war. Die Aufgabe dabei: jeder nimmt jede Rolle an, die Kopfbedeckung zeigt hier, wer gerade welche Rolle spielt. Thomas Höll spielte in diesem Stück den Erzähler und bot eine perfekte Performance in der Kategorie Improvisationsspiel. Natürlich durfte die Pantomime („Nachts im Supermarkt“) genauso wenig fehlen wie die freie Improvisation oder die Zusammenfassung der ureigenen, persönlichen Gedanken und Anliegen. Die Darbietung des Gedichtes „Romanze“ zeigte, dass man durchaus Lyrik mit Theaterspiel verbinden kann. Gezeigt wurde auch ein Projekt, das über die Bühne hinausgeht. Der Kurs nahm am Projekt „99 Stunden“ teil. Hier galt es einen Film zu drehen, der 99 Sekunden dauert. Dies führte die Gruppe, wenn auch nur kurz, in die den meisten noch unbekannte Welt des Films, die zwar dem Theater ähnelt, aber wie sich herausstellte, doch ganz anders ist. Und das Tolle an diesem Abend war: die ganzen Sequenzen, einschließlich der Filmvorführung, haben sich nahtlos zu einem Gesamtwerk zusammengefügt, das sich sehen und hören lassen konnte. Vor allem auch deshalb, weil die Schauspielerinnen und Schauspieler aktuelle Bezüge und Themen nicht gescheut haben, auch wenn es sicherlich nicht immer leichtgefallen ist, dies vor Publikum zu spielen. Diesem hat es augenscheinlich gefallen, es gab reichhaltig Beifall. Dazu wurde die Vorfreude auf die Theateraufführung im Herbst geweckt. Schließlich verfügt die Theatertruppe über großes Talent und Inspiration.

Mit viel Engagement ein Gesamtwerk geschaffen

Mit dabei waren Johanna Kreß, Bettina Hägele, Janina Hägele, Julia Hägele, Berfin Cevirme, Robin Fritz, Leonie Zott, Aline Munz, Patrik Schumacher, Lisa Ritter, Marie Wurst und Alina Krebs. Regie führte Thomas Höll.

Mit freundlicher Genehmigung der Rundschau